„Someday soon we will plant the American flag on (kurze Denkpause) Mars.” Diese Worte richtete einer der größten Chefdenker und Friedensaktivisten der Gegenwart, Donald J. Trump, in seiner Rede am Unabhängigkeitstag der USA an Gene Kranz, den ehemaligen NASA-Flugdirektor des Apollo-Programms.

Kleiner Exkurs für den historisch interessierten Leser:

John F. Kennedys Ankündigung “We choose to go to the moon not because it’s easy, but because it’s hard“ im Jahr 1961 wurde acht Jahre später während der Apollo-11-Mission Wirklichkeit. Am 21. Juli 1969 setzte zum ersten Mal ein Mensch einen Fuß auf dem Mond. Am 11. Dezember 1972 während der Apollo-17-Mission zum letzten Mal.

Damit das Marsprogramm der USA im Gegensatz zu deren anderen Großprojekten (Mauerbauprogramm) ein voller Erfolg werden kann, sollte die NASA die sechs Raketenwissenschaftler vom Apostelgymnasium um deren Rat fragen. Diese traten mit ihrer in den vergangenen Wochen erworbenen Expertise am Freitag beim überregionalen Schülerwettbewerb „Freestyle Physics“ der Universität Duisburg-Essen in der Disziplin „Wasserrakete“ an. Die Aufgabe bestand darin, eine selbst entworfene und gebaute Rakete mit Hilfe von Luft und Wasser eine möglichst lange Zeit fliegen zu lassen.

Kleiner Exkurs für den technisch interessierten Leser:

Üblicherweise fliegen Raketen durch den Ausstoß von (Ab-)Gasen, die bei der Verbrennung von Treibstoff entstehen, gemäß dem Rückstoßprinzip („actio = reactio“).

Beim Schülerwettbewerb wurde in den Drucktank der Rakete eine bestimmte Menge Wasser eingefüllt. Indem man nun mit einem Kompressor/Luftpumpe den Luftdruck im Inneren des (verschlossenen) Drucktanks erhöht und anschließend den Drucktank mit einem eigens konstruierten Mechanismus öffnet, strömt das Wasser mit einer hohen Geschwindigkeit aus dem Tank und die Rakete bewegt sich in entgegengesetzte Richtung fort (Anmerkung des Verfassers: CO2-neutral, also gut fürs Klima!).

Obwohl die Aufgabenstellung zunächst verhältnismäßig einfach klingt, ist sie bei genauerem Hinsehen doch sehr komplex. Einerseits mussten diverse physikalische Fragestellungen („Welche Form ist besonders aerodynamisch? Wie kann ich möglichst viel Gewicht einsparen? Welche Wassermenge ist ideal?“) aber auch technische Fragestellungen („Welche Materialien sind geeignet? Wie kann ich die Materialen gut verarbeiten?“) beantwortet werden. Die Resultate, die die Schülerinnen und Schüler in der recht kurzen Vorbereitungszeit erzielt hatten, waren vielversprechend (s. Video). Regelmäßig mussten Raketen von den Dächern der Schulgebäude geborgen werden, weil die Schulhöfe nicht ausreichend groß waren!

Leider konnten die Leistungen, die die Schülerinnen und Schüler während der Wochen der Vorbereitung erbrachten, am Wettbewerbstag nicht wiederholt werden. Manchmal steckt der Teufel halt im Detail. Obwohl die Schülerinnen und Schüler ein wenig enttäuscht waren, wurden sie durch die Leistungen der Mitwettbewerber motiviert, im kommenden Jahr erneut mit einer verbesserten und zuverlässigeren Rakete anzutreten (als begleitenden Lehrkraft ist man natürlich besonders stolz, wenn die Schülerinnen und Schüler wegen eines Rückschlags nicht gleich die Flinte ins Korn werfen).

Das sehr interessante Rahmenprogramm der Veranstalter (Besuch von Schülerlabors oder Führungen zu den Themen Planetenentstehung oder Teilchenbeschleuniger) soll an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben.

In diesem Sinne: Duisburg, wir sehen uns im nächsten Jahr wieder!

Der Autor des Textes möchte sich abschließend noch beim Förderverein der Schule bedanken, der die Teilnahme am Wettbewerb durch die finanzielle Unterstützung erst möglich gemacht hat.

Nachtrag: Ironische Bemerkungen zur US-amerikanischen Politik sind rein zufällig und vom Autor nicht beabsichtigt.